Adventureoffice statt Homeoffice: Workation im Trend
Noch vor wenigen Jahren schien dieses Szenario für viele unerreichbar. Doch diese Zeiten sind vorbei. Spätestens seit der Pandemie ist der Traum, das Office gegen ein persönliches Paradies zu tauschen, für einige greifbarer geworden. Aber wie lässt sich das am besten umsetzen? Ist es überhaupt einfach so möglich, Urlaub und Arbeit zu verbinden? Für manch eine:n lautet die Antwort: Ja!
Work… was?
Von vorn: Das Wort „Workation“ setzt sich aus den englischen Worten „Work“ für Arbeit und „Vacation“ für Urlaub zusammen. Das bedeutet, Arbeit und Urlaub finden gleichzeitig statt. Der Laptop, der seit 2020 sowieso das meistgenutzte Arbeitsgerät ist, wird hierbei kurzerhand in die Reisetasche ein- und am Ziel, der Unterkunft fernab der Meldeadresse, wieder ausgepackt. Während am Tag also ganz normal gearbeitet wird, kann der Feierabend mit Sightseeing und wunderschönen Sonnenuntergängen am Strand verbracht werden – und mal ehrlich, das klingt doch besser als Netflix & Co., oder?
Warum Workation?
Workation hat sich längst von einem Hype zu einem etablierten Arbeitsmodell entwickelt. Dabei erkennen immer mehr (kleine wie große) Unternehmen, wie wichtig die Möglichkeit der flexiblen Arbeit für Mitarbeitende und auch zukünftige Talente ist. So geben jüngere wie erfahrene Menschen an, dass die Entscheidung für oder gegen eine Stelle auch maßgeblich von ihrer Flexibilität in Sachen Homeoffice und Workation abhängen kann.
Wer profitiert?
Was hast du also davon, wenn du deinen Mitarbeitenden eine Workation ermöglichst? Nun, zum einen kann ein Tapetenwechsel deinen Mitarbeitenden zu einer besseren Work-Life-Balance verhelfen, was zum anderen zu einer höheren Motivation, einem geringeren Burnoutrisiko und besserer Konzentration führen kann. Darüber hinaus resultiert aus dem entgegengebrachten Vertrauen oft eine engere Bindung zwischen Arbeitgebenden und Arbeitnehmenden, was die Fluktuation und die sich daraus ergebende zeit- und kostenaufwändige Suche nach neuen Mitarbeitenden erheblich reduziert. Und nicht nur das, denn sobald du Menschen mit einem hohen Bedürfnis nach Flexibilität mit einbeziehst, erweitert sich dein Pool von infrage kommenden Talenten ganz automatisch.
Das Erfolgsrezept
Die Verbindung zwischen Urlaub und Arbeit klingt sehr verlockend – sowohl für Arbeitgebende als auch für Arbeitnehmende. Doch damit das Konzept zum Erfolgsrezept wird, müssen die Zutaten stimmen.
Diese Zutaten bestehen vor allem aus klaren Regeln. Was ist erlaubt und was nicht? Wie viele Tage Workation sind pro Jahr möglich? Aus welchen Ländern darf gearbeitet werden? Und was passiert im Falle einer Krankheit? All dies sollte schriftlich festgelegt werden, um Rechtssicherheit für alle Beteiligten zu schaffen.
Auch die technischen Voraussetzungen sind nicht zu unterschätzen. Dabei ist eine schnelle und stabile Internetverbindung genauso unerlässlich für produktives Arbeiten wie die optimale Hardware. Gleichzeitig sollten Unternehmen bedenken, welche Daten und Systeme ihre Mitarbeitenden benötigen und diese frühzeitig freigeben.
Zuletzt sollten du und dein Team in regelmäßigem Kontakt stehen, denn auch der zeitnahe Austausch über virtuelle Meetings ist eine wichtige Zutat für erfolgreiche Projekte. Er räumt Missverständnisse aus und sorgt auch über viele Kilometer hinweg für das nötige „Wir-Gefühl“.
Zusammen ergeben diese Komponenten motivierte und ausgeglichene Mitarbeitende, die dein Unternehmen mit vielfältigen Eindrücken bereichern und mit einer Prise Vertrauen sogar das Netzwerk deines Unternehmens enorm erweitern können.
Workchance vs. Workrisk
Wo ist der Haken? Eine berechtigte Frage. Ob es diesen gibt und welche Vorteile das Konzept der Workation dir und deinem Unternehmen bietet, zeigen wir dir in der folgenden Zusammenfassung:
Vorteile einer Workation
- Sie fördert das Employer Branding, denn flexible Mitarbeitende sind oftmals glückliche Mitarbeitende.
- Vertrauensbasierte Zusammenarbeit stärkt die Teammentalität und den Zusammenhalt.
- Durch eine gewisse Offenheit gegenüber neuen Konzepten stärkst du die Mitarbeitendenbindung und verhinderst Fluktuation langfristig.
- Dein Unternehmen erzielt bessere Arbeitsergebnisse durch Mitarbeitende, die sich dem Unternehmen zugehörig fühlen und am Erfolg desselben interessiert sind.
- Zufriedenheit beflügelt die Kreativität deiner Mitarbeitenden und ermöglicht innovative Lösungsansätze.
- Mitarbeitende erweitern ihren Horizont sowie ihre Netzwerke, implementieren neue Strategien und aktuelle Trends.
Nachteile einer Workation
- Es entsteht unter Umständen ein leicht erhöhter Koordinationsaufwand auf der Systemebene.
- Du hast nur eine begrenzte Kontrolle über deine Mitarbeitenden auf Workation.
Wie du siehst, ist die Liste der Vorteile deutlich länger als die der Nachteile. Klingt das nicht nach einem überzeugenden Argument, dem Workation-Konzept eine Chance zu geben?
Vier Workation Essentials
Die Zusammenarbeit im mobilen Zeitalter birgt durchaus die ein oder andere Herausforderung. Doch mit den folgenden 4 einfachen Tipps ermöglichst du deinen Mitarbeitenden auch während ihrer Workation eine reibungslose und effektive Beteiligung an aktuellen Projekten – ganz gleich, ob sie im Heimaturlaub oder auf der anderen Seite der Erde sind.
- Achte auf die Lage und den Schnitt deiner Unterkunft
Die Unterbringung zentral und so zu wählen, dass im Idealfall ein Büro bereitsteht, kann von Vorteil sein. Viele Ferienwohnungen sind inzwischen sogar auf Workation-Gäste ausgelegt, so dass das Mitbringen des eigenen Endgeräts ausreicht.
- Entdecke die richtigen Tools
Sollte es mal keine speziell auf Workation ausgerichtete Unterkunft sein, sensibilisiere deine:n Mitarbeitende:n für die richtige Hardware wie Headsets und portable Bildschirme, die selbstverständlich noch zu Hause auf ihre Funktion getestet werden sollten. Wichtig ist allerdings auch, alle Mitarbeitenden im Vorfeld im richtigen Umgang mit diverser Software, wie Google Meet, Slack, Calendly uvm. zu schulen.
- Investiere in eine stabile Verbindung
Das wohl absolut wichtigste ist, mit dem Team in Echtzeit in Kontakt bleiben zu können, um Prozesse zeitnah abschließen zu können und auch das „Wir-Gefühl“ nicht zu verlieren. In weit entfernten Ländern kann die Internetverbindung jedoch gerne mal kurz bis lang wegbrechen und dann wird der richtige Mobilfunkvertrag überlebenswichtig. Kläre mit deinen Mitarbeitenden, welche Möglichkeiten es gibt, um auf den Ernstfall vorbereitet zu sein.
- Halte einen Notfall-Plan bereit
Der „Notfallplan“ bedeutet, dass jedes Teammitglied einen oder zwei Ansprechpersonen vor Ort haben sollte. Diese können unter Umständen nicht nur im Krankheitsfall als Vertretung fungieren, sondern auch sonst echte Lebensretter sein, wenn es doch zu unvorhersehbaren Situationen kommt, bei denen physische Anwesenheit verlangt wird.
Workation Outcome
Workation ist ein Trend, der Arbeit und Urlaub verbindet – nicht nur auf sprachlicher Ebene. Während Mitarbeitende am Tag ihren Aufgaben nachgehen, erlaubt Workation ihnen am Abend die Welt zu erkunden und die doppelte Portion Erholung zu tanken.
Doch dabei gibt es einiges zu beachten. So müssen Regeln und Rechtliches geklärt werden. Wer darf wann für wie lange wohin? Was passiert im Falle einer Erkrankung und welche technischen Voraussetzungen müssen für einen störungsfreien Arbeitsalltag vorhanden sein?
Sind diese Fragen allerdings einmal geklärt, sind die Vorteile der Workation-Option für dein Unternehmen unübersehbar. Zum einen fördert es deinen Ruf als Arbeitgeber. Vertrauen und Freiheit sind große Themen, wenn es um die Wahl des zukünftigen Arbeitgebers geht. Die Zufriedenheit deiner Mitarbeitenden spiegelt sich in erhöhter Produktivität und innovativen Problemlösungen wider. Während sie sich am Abend mit den Angestellten vor Ort vernetzen, erweitern sie ganz nebenbei den Horizont deines Unternehmens und vielleicht sogar den Pool für zukünftige Kolleg:innen.
Einer der größten Benefits ist jedoch die gesunde Work-Life-Balance deiner Mitarbeitenden, die zum einen weniger geneigt sind, dein Unternehmen zu verlassen und zum anderen die Kunde von ihrem großartigen Arbeitgeber in die Welt tragen.
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